Das Besondere von Lourdes

 

Es ist, als würden wir gemeinsam ein großes Mosaik bilden: jeder Stein einzigartig, jeder unverzichtbar, und doch entsteht erst im Ganzen das leuchtende Bild. So brechen wir auf nach Lourdes – als Menschen, die einander tragen, ermutigen und beschenken.

Wir sind eine Pilgerfamilie. Manche gehen den Weg fast selbständig, andere brauchen mehr Unterstützung. Doch ob stark oder schwach, jung oder alt, gesund oder krank – wir sind zusammen unterwegs.

Da sind die Pilger, die in den Hotels von Lourdes wohnen. Sie genießen ihre Eigenständigkeit und wissen doch: Sollte einmal etwas sein, stehen erfahrene Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner sowie ein Arzt aus dem Malteser-Helferteam bereit. So können sie in Sicherheit und Ruhe diese besondere Zeit erleben.

Eine zweite Gruppe nennen wir in Lourdes voller Zuneigung die Kranken. Dieses Wort ist hier nicht Last, sondern Würde. Es erinnert an Jesus, der den Kranken seine Nähe zugesagt hat. Sie sind nicht am Rande, sondern mitten unter uns, das Herz unserer Wallfahrt. Ihre Verletzlichkeit führt uns tiefer hinein in das Geheimnis der Liebe Gottes.

Und schließlich die Helferinnen und Helfer des Malteser-Lourdes-Krankendienstes: eine bunte Gemeinschaft aus allen Generationen und Ländern, aus verschiedensten Berufen und Religionen. Unter uns sind Ärzte, Pflegerinnen, Seelsorger – aber auch Menschen, die im Alltag keine Krankenpflege kennen und hier lernen, dass eine helfende Hand, ein Lachen oder ein offenes Ohr oft das Wertvollste sind. Wir sind gekommen, um zu geben – und merken, dass wir selbst die Beschenkten sind.

In Lourdes verschwimmen die Grenzen: Pilger, Kranke, Helfer – wir sind eins. Wir feiern miteinander die Gottesdienste, tragen unsere Kerzen in den Prozessionen, fahren auf Ausflüge, teilen Mahlzeiten, Geschichten, Freude und Tränen. Tränen der Erschöpfung, Tränen der Dankbarkeit, Tränen des reinen Glücks.

Und über all dem wacht die Gottesmutter Maria. In ihrer Nähe fühlen wir uns geborgen und verstanden. Sie, die „voll der Gnade“ ist, lädt uns ein, unser Herz zu öffnen und Vertrauen zu wagen. Durch die Augen der hl. Bernadette, des armen Mädchens, das Maria hier an der Grotte schauen durfte, sehen wir Lourdes noch einmal mit neuer Klarheit: mit den Augen der Demut, der Einfachheit und der kindlichen Freude.

So wird unsere Wallfahrt zu mehr als einer Reise. Sie ist ein lebendiges Bild der Kirche: ein Ort, an dem jeder willkommen ist, wo Lasten geteilt und Herzen gestärkt werden, wo Fremde Freunde werden. Und über allem liegt dieses stille Lächeln Gottes – das uns in Lourdes so zart und zugleich so mächtig begegnet, durch Maria, durch Bernadette, durch die Gemeinschaft – und das unsere Herzen verwandelt.

Erstelle deine eigene Website mit Webador